Zuerst dachte ich, was für ne versponnene Truppe. Als ich auf der Website das gelesen habe:
"Wir verachten jene, die in ihrem weibischen Attentismus wie Schuljungen darauf warten, wohin sie das geistige Siechtum dieser Gesellschaft führen möge. Jene, die nur noch auf allen Vieren kriechen können und dabei ergebenst auf die Brosamen warten, die ihnen von den Meinungsführern am Tische einer Krankheit namens Feminismus zugeworfen werden. Wir rufen ihnen zu: “Ihr braucht nicht mehr aufzustehen! Denn ihr habt schon verloren!” Letzte Männer! Soldaten! Bekennt Euch zu Eurem bebenden Herz! Zu der Glut in Eurer Brust! Entzündet neu das Feuer! Und bekennt Euch heut’ zu uns!" dachte ich: O Mann! Die Herren halten sich für Visionäre und merken nicht, wie reaktionär sie eigentlich sind...
Es ist ein kontroverses Thema und das ist auch gut so - schließlich berührt es elementare ethische und moralische Fragen. Ich persönlich kann auch die Auffassungen der Gegner nachvollziehen und finde sie haben ihre Berechtigung (auch wenn ich teilweise mit den Mitteln nicht einverstanden bin). Dass in dem Artikel die Gegenseite, wie Sie sagen, nicht zu Wort kommt, liegt ganz einfach daran, dass sich niemand äußern wollte. Weder von der katholischen Kirche, noch von HLI. So musste ich leider auf Stellungnahmen im Internet zurückgreifen. Zu den Zahlen: Wie schon erwähnt, gibt es dazu für Österreich keine seriösen Angaben, die Schwangerschaftsabbrüche werden nicht zentral erfasst (wie etwa in Deutschland) und alle Schätzungen diesbezüglich sind mit Vorsicht zu betrachten. Weltweit wird ungefähr jede fünfte Schwangerschaft abgebrochen. Das Guttmacher Institute in New York schätzte 2008 die weltweite Zahl der Abtreibungen auf 44 Mio. pro Jahr. Laut einer aktuellen Studie (http://www.thelancet.com/journals/lancet/article/PIIS0140-6736%2811%2961786-8/fulltext#article_upsell) führen restriktive Gesetze nicht zu weniger Abtreibungen sondern zu mehr illegalen – oft mit schweren gesundheitlichen Folgen für die Frauen. Die WHO schätzte 2008, die weltweiten Todesfälle in Folge von illegalen/unsachgemäß vorgenommenen Abtreibungen auf 47.000. Verhindern kann man Abtreibungen also nicht, man kann sie allerdings durch Familienplanungsangebote und den Zugang zu Verhütungsmitteln verringern. Die Schutzzonen werden meines Wissens so definiert, wie es im jeweiligen Fall/bei der jeweiligen Einrichtung sinnvoll bzw. nötig ist. Ich hoffe damit wenigstens einige der von Ihnen angesprochenen Punkte beantwortet zu haben.
Lieber Herr Hollaus! Sicherlich hat jeder Mensch seine Themen für die er sich einsetzt, und Sie haben auch Recht damit, dass HLI zahlenmäßig eine kleine Gruppe (zumindest in Österreich, in den USA sieht das anders aus) ist. Das Hauptproblem sehe ich persönlich in der Belästigung der Frauen, die einen Schwangerschaftsabbruch vornehmen lassen wollen - das OLG Wien sprach in diesem Zusammenhang 2004 auch von "Psychoterror". Betrachtet man das Ganze in einem größeren Kontext, so ist auffallend, dass Österreich in Europa fast das einzige Land ist, wo es weder bei Verhütungsmitteln noch bei Abtreibungen eine Kostenübernahme gibt - und die Kosten sind, europaweit verglichen, immens hoch. Die Belästigungen von Frauen vor den Kliniken, wären durch Schutzzonen sehr einfach zu unterbinden- politisch wird das aber nicht durchgesetzt. Und da sind wir auch bei dem Einfluss den die katholische Kirche nach wie vor in Österreich hat. HLI gehört nicht zur Kirche, ist aber eine katholische Organisation. Im Großen und Ganzen sind die Verlierer also: die Frauen. Auch dadurch, dass auf politischer Ebene negiert wird, dass es überhaupt ein Problem gibt. Falls die Problematik in meinem Artikel nicht deutlich geworden sein sollte, so finde ich das höchst bedauerlich. MfG
Vielen Dank für diese eindrucksvollen Bilder! Bleibt zu hoffen, dass sich bald was tut und dass das Flüchtlingsdasein für die Menschen kein Dauerzustand wird (und diese Kinder nicht ihre gesamte Kindheit im Lager verbringen müssen)..
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Die Lehre des Ästhetischen Elitarismus