Moskau
Tolle Pressearbeit des besten Präsidenten
Kleine Geschenke erhalten die Freundschaft, glauben die PR-Leute im Kreml.
Wladimir Putin hält heute seine mit Spannung erwartete internationale Pressekonferenz als Präsident ab , die erste seit vier Jahren, wie es in den Agenturen heißt (Hallo Nachrichtenagenturen: War in den letzten Jahren vielleicht jemand anderer Präsident??? aber das nur nebenbei).
Wie in Russland üblich musste man sich für diese Pressekonferenz schon vor mehreren Wochen anmelden und am Montag gab es in der Journalisten-Community dann nur mehr ein großes Thema: An diesem Tag wurden von der Kreml-Administration die Emails verschickt wer auch tatsächlich zugelassen wird. war es es dann soweit. Insgesamt sind es 1.200 Journalisten, angemeldet hatten sich noch viel mehr. Ich bin ein der Glücklichen die auf die Liste gerutscht sind und durfte mir die Akkreditierung bereits abholen. Aber nicht nur das! Für alle Journalisten gibt es ein umfangreiches Geschenkpaket: Eine gediegene Box mit goldener Aufschrift "Pressekonferenz des Präsidenten der Russischen Föderation W.W. Putin", drinnen ein Clipoard mit eben dieser goldenen Aufschrift, ein Schreibblock, ein Penal mit Bleistiften Lineal und Spitzer, ein Postkarten-Set mit allen Romanow-Zaren, ein Kalender mit den Porträts aller Romanow-Zaren. Sehr edel! Nur beim Clipboard ist den Verantwortlichen ein kleiner Fauxpas passiert. Laut dem kleinen Aufkleber auf der Rückseite ist es nämlich "Sdelano v Polsche", also hergestellt in Polen. Wahrscheinlich ist es einfach zu Low-Tech, in Russland werden nur hochwertige Produkte hergestellt...
Neue Heizungen statt neuer Atomrakten!
Was Putin sagen wird, weiß natürlich noch niemand (auch wenn die Zeitung "Vedomosti" bereits eine Liste der Fragen und Antworten zugespielt bekommen hat). Ich hätte aber einen kleine Anregung an den Präsidenten. Anlass: An der Uni an der meine Frau unterrichtet ist die Heizung ausgefallen, was bei minus Temperaturen etwas unangenehm ist. Und das ist kein Einzelfall: Die Medien sind voller Berichte über ähnliche Vorfälle im ganzen Land.
Daher mein Tip an Wladimir Wladimirowitsch: Bauen Sie doch statt der angekündigten neuen Atomraketen bitte einfach neue Heizungen!